Auf den Spuren der südostbayerischen Tier- und Pflanzenwelt

Für einen umweltfreundlichen Ausbau der ABS 38 hat ein Team externer Gutachter im Auftrag der DB Netz ein Jahr lang die Tier- und Pflanzenwelt entlang des ersten Streckenabschnitts untersucht. Anhand der Ergebnisse können die Gutachter nun Maßnahmen zum Schutz der Flora und Fauna ableiten.

In welchen Bereichen der 45,5 Kilometer langen Strecke zwischen Markt Schwaben und Ampfing, die zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert werden soll, befinden sich schützenswerte Tiere und Pflanzen? Dem ging ein Team externer Umweltgutachter im Auftrag der DB Netz und in Abstimmung mit der höheren Naturschutzbehörde eine Vegetationsperiode lang auf den Grund. Unter anderem mithilfe von künstlich angelegten Verstecken für Haselmäuse oder Schlingnattern hat das Gutachterteam 2018 bis 2019 schützenswerte Tier- und Pflanzenarten entlang der Bahnstrecke erfasst und deren Verhalten in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet.

So können die Planer der ABS 38 bereits in der frühen Phase der Entwurfsplanung für den Gebiets- und Artenschutz relevante Flora und Fauna berücksichtigen und Maßnahmen zu deren Schutz ableiten. Das können Vermeidungsmaßnahmen (um eine Beeinträchtigung der Natur im Vorfeld zu vermeiden) oder Minimierungsmaßnahmen sein (um Eingriffe auf das nötige Maß zu verringern). Auch Schutzmaßnahmen (z.B. in Form von Schutzzäunen) oder Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen (wie das Ersetzen von Lebensräumen, zur Not an anderer Stelle: s. Osterwiese zwischen Tüßling und Altötting) sind möglich. Die Festlegung der Maßnahmen sowie das Planungskonzept zur Anlage der Maßnahmen werden im Rahmen eines Landschaftspflegerischen Begleitplans erarbeitet.

Von der Haselmaus und Co. bis zur Fledermaus

Doch was kreucht und fleucht überhaupt in der südostbayerischen Natur? Neben weit verbreiteten Tierarten wie Vögeln, Bibern, Haselmäusen, Zauneidechsen und Heuschrecken tummeln sich weniger bekannte oder zu erwartende Lebewesen wie bis zu 17 verschiedene Fledermausarten im ersten Streckenabschnitt der ABS 38. Ob häufig oder selten, Amphibien, Reptilien oder Säugetiere – die vom Gutachter erfassten Tiere werden im nächsten Planungsschritt berücksichtigt, um nun zu ermitteln, inwiefern sie von dem Streckenausbau tangiert werden und wie sie geschützt werden können.

Nachhaltiger Umweltschutz bei der ABS 38

„Vor, während oder nach dem Bau der Bahnstrecke – mithilfe einer Umweltplanung verfolgen wir das Ziel, die Natur und den Lebensraum der Tiere möglichst wenig zu beeinträchtigen und, sofern sich Eingriffe nicht vermeiden lassen, diese zu kompensieren. Denn auch, wenn das zweite Gleis im ersten Streckenabschnitt größtenteils unmittelbar neben das bestehende Gleis gebaut wird, wodurch es nur gelegentlich an Schutzgebiete heranreicht, sind wir uns unserer Verantwortung für die Natur und die Umwelt bewusst. Ihr Schutz ist uns ein besonderes Anliegen“, erklärt Felix, Projektingenieur für das Thema Umwelt bei der ABS 38.

Weitere Informationen zum Umweltschutz bei der ABS 38 finden Sie in diesem Faktenblatt.

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