Eine Ausbaustrecke für Europa

Wie die ABS 38 Europa verbindet und die Region entlastet

Am 9. Juni ist Europawahl, am Freitag danach wird in München die Fußball-Europameisterschaft angestoßen, das beste Lied Europas wurde gerade erst auf dem Eurovision Song Contest gekürt. Unseren Kontinent zusammenzubringen, das treibt auch die ABS 38 an – denn Südostbayern ist im Herzen Europas! Ein Blick darauf, wie europäisch die Ausbaustrecke ist.

Wer vor 130 Jahren in Mühldorf in den Zug stieg, der konnte einen halben Kontinent erreichen: der Orient-Express brachte Fahrgäste bis nach Paris und Budapest und sogar weiter bis Istanbul. Dass die historische Magistrale dabei Südostbayern durchquerte, war kein Zufall. Nördlich der Alpen liegt die Region auf der kürzesten Route für Verkehre zwischen West- und Osteuropa.

Der Verkehr hat in den letzten hundert Jahren natürlich enorm zugenommen. Zu spüren bekommt das die Region vor allem auf überlasteten Straßen. Südostbayern wird zunehmend zum Nadelöhr Europas. Das ist nicht nur ärgerlich für die Menschen vor Ort, sondern erschwert auch das Zusammenwachsen Europas.

Die Europäische Union hat deswegen eine groß angelegte Strategie entwickelt, die Verkehrsnetze des Kontinents fit für das 21. Jahrhundert zu machen – die transeuropäischen Verkehrsnetze, kurz TEN-V. Kern der Strategie ist es, so viel Verkehr wie möglich auf der Schiene abzuwickeln. Nur so kann die Bevölkerung vor Ort entlastet und die Umwelt geschont werden, während gleichzeitig Menschen schneller reisen und Güter effizienter transportiert werden können. Konkret sollen dafür neun Korridore nach einheitlichen Standards ausgebaut und aufgerüstet werden.

Ganz oben auf der Prioritätenliste: Engpässe wie die südostbayerischen Eisenbahnstrecken beseitigen! Denn mit einer eingleisigen Strecke, die sich seit dem Bau vor 150 Jahren kaum verändert hat und teilweise noch mit Stellwerken aus dem 19. Jahrhundert betrieben wird, klafft hier eine große Lücke auf dem transeuropäischen „Rhein-Donau-Korridor“. Deswegen wird die ABS 38 auch von der Europäischen Union kofinanziert.

Damit alle Beteiligten an einem Strang ziehen können, tragen wir die Belange der Region auch auf die europäische Ebene – wie zuletzt auf der Messe „Connecting Europe Days“ in Brüssel. Auch mit den anderen Projekten entlang des Korridors ist die ABS 38 in regelmäßigen Austausch, z.B. mit dem Verein „Main-Line for Europe“, der sich in Politik und Gesellschaft aller Länder entlang der Paris-Budapest-Magistrale für eine schnelle Umsetzung der Aus- und Neubauprojekte einsetzt.

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