Hand in Hand mit Verbänden für Natur- und Artenschutz

Welche Maßnahmen zum Schutz der Tiere und Pflanzen lassen sich aus den Ergebnissen der Kartierungen ableiten und in die Planungen für die ABS 38 integrieren? Dazu tauscht sich das Projektteam regelmäßig mit verbänden wie dem BUND Naturschutz und dem Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz (LARS) aus. Sie alle sind sich einig: Mit ihrer Expertise ist die Natur Südostbayerns in guten Händen.

„Ich möchte sicherstellen, dass alle an der Strecke vorkommenden Tierarten vollständig erfasst werden und die Maßnahmen zu ihrem Schutz fachkundig erfolgen. Erfreulicherweise sind den Umwelt- und Landschaftsplanern die Herausforderungen in dem Zusammenhang bekannt, sodass sie diese berücksichtigen können“, erklärt Ilse Englmaier, Diplom-Biologin und zweite Vorsitzende des Landesverbands für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern e.V. „Da ich schon lange im Rupertiwinkel lebe, habe ich den Artenschutz in der Region im Auge.“

„Dank Frau Englmaiers Wunsch, sie in die Planungen einzubeziehen, entwickelte sich ein regelmäßiger Austausch mit ihr vom LARS und dem BUND Naturschutz. Ihre Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten und ihre Erfahrung als Gutachterin für Artenschutz kommen einem umweltfreundlichen Bahnausbau zugute. Es freut uns, dass aus unserer virtuellen Informationsveranstaltung zur Vorplanung Ende 2020 eine solche gewinnbringende Zusammenarbeit entstand“, erklärt Laura Gossler, Ingenieurin für Umweltschutz bei der Ausbaustrecke München–Mühldorf–Freilassing (ABS 38).

So vielfältig wie die Tier- und Pflanzenarten an der Ausbaustrecke sind auch die Maßnahmen, die externe Umwelt- und Landschaftsplaner zu deren Schutz planen. Während der Vogelbrutzeit sind beispielweise keine Bäume zu fällen. Schallschutzwände sollten Durchlässe für Reptilien, Amphibien und Kleinsäuger enthalten. Dazu kommt eine insektenfreundliche Beleuchtung an Baustellen. Das gemeinsame Ziel im Blick, zeigt sich das Projektteam zudem offen für Anregungen der Naturschützenden und nimmt sie dankend an.

„Bei einer Vergrämung (einem Fernhalten) von Eidechsen von einer Baustelle ist es zum Beispiel wichtig, dass diese gezielt auf geeignete Ausgleichsflächen als ihren neuen Lebensraum erfolgt. Verscheucht man sie in die Umwelt finden sie kein Futter“, betont Annemarie Räder, Regionalreferentin des BUND Naturschutzes für Oberbayern.

Auch im Projektteam freut sich Michael Althaus, Leiter der ABS 38 Ost, auf Verstärkung aus dem BUND Naturschutz und dem ABS 38-nahen Landkreis Traunstein: „Mit Kira Heinemann haben wir seit Juli eine weitere, engagierte Kollegin für den Umweltschutz. Dank ihres rund zehnjährigen Ehrenamts beim Bund Naturschutz ergänzt sie unser mittlerweile zehnköpfiges Umweltteam bei der ABS 38 optimal.“ Der nächste Austausch von DB und Naturverbänden im November ist also in guten Händen.

Zurück