Interessierter Kastler Gemeinderat empfängt Projektdelegation

Mit großem Interesse an der aktuellen Planung der ABS 38 hatte der Kastler Gemeinderat das Projektteam in seine öffentliche Oktobersitzung eingeladen. „Die Ausbaustrecke 38 ist ein wichtiges Vorhaben für unsere Region, sie führt auch durch unseren Ort. Wir sind gespannt auf Einzelheiten zum geplanten Ausbau heute direkt aus erster Hand“, begrüßte Bürgermeister Gottfried Mitterer die kleine Delegation der ABS 38 im Schulungsraum der Freiwilligen Feuerwehr.

Martin Pribosic stellte als Projektleiter im Planungsabschnitt 4 (PA04) dem Plenum aus Gemeinderäten und Bürger:innen zunächst das Gesamtprojekt mit seinen übergreifenden Zielen und zentralen Kennzahlen vor. Der Fokus seiner Ausführungen galt dann dem etwa 25 Kilometer langen Streckenabschnitt von Tüßling nach Burghausen, in deren Mitte der Ort Kastl liegt. „Hier geht es ausschließlich um die Strecken-Elektrifizierung und damit verbunden beispielsweise um die Errichtung von Oberleitungsmasten. Denn künftig werden sich nicht mehr die schweren Dieselloks mühsam über den Piracher Berg quälen, sondern leise Elektroloks, was Mensch und Umwelt zugutekommt“, verdeutlichte Martin Pribosic. „Bei meiner Anfahrt hierher ist mir die Bedeutung einer starken Schiene wieder vor Augen geführt wurden, als ich an etwa 70 LKW vorbeigefahren bin“, erzählte der Projektleiter. Übergeordnetes Ziel sei es natürlich, den Verkehr – und mit Blick aufs Chemiedreieck insbesondere den Güterverkehr – weg von der Straße auf die Schiene zu bekommen.

Die Züge könnten im PA04 künftig mit bis zu 80 km/h fahren, der Piracher Berg werde abgeflacht und auf etwa 3 Kilometern zwischen Burgkirchen und Pirach auch ein neues Gleis gebaut. In Kastl selber werde es keine großen, sondern nur wenige Veränderungen geben. Der Bahnhof bleibe baulich unberührt und werde einzig mit Oberleitungsmasten bestückt.

In der abschließenden Fragerunde waren die zentralen Anliegen des Gemeinderats, wann es endlich soweit sei, „dass die Strecke, über die nun schon so viele Jahrzehnte gesprochen wird“, fertig gestellt werde. „Im Hinblick auf den Zeitpunkt der Inbetriebnahme können wir aktuell nur recht vage Aussagen treffen“, sagte Martin Pribosic. Hier komme es auf das große Ganze an – aktuell laufen die Entwurfsplanungen für alle 16 Planungsabschnitte, die infolge sukzessive über jeweils ein Maßnahmengesetz vom Deutschen Bundestag genehmigt werden müssen. Genaue Zeitangaben dafür seien noch nicht möglich - die ABS 38 ist deutschlandweit eines der ersten Projekte, die an dieses Gesetz gebunden sind. „Gebaut werden kann natürlich dann auch nur sukzessive und nicht überall gleichzeitig. Wenn auf der gesamten Strecke zwei Gleise liegen und alle Elektrifizierungsmaßnahmen abgeschlossen sind, erst dann können die Elektrozüge anrollen.“

Ob es Beeinträchtigungen in der Personenbeförderung während der Bauphase geben wird? Hier verwies der Projektleiter auf Sperrpausen der Strecke, die vornehmlich nachts eingelegt würden bzw. zu Zeiträumen, in denen die Personenbeförderung pausiere. Und ob Grundstücke von Privatpersonen für die künftige Errichtung von Oberleitungsmasten erworben werden müssen, verneinte der Projektleiter – das geschehe auf Bahngrund. Für Umweltmaßnahmen wie Ausgleichsflächen und Baustelleneinrichtungsflächen sei Grundstückserwerb nötig.

Der knapp 30-minütige Auftritt der ABS 38 war insgesamt eine runde Sache, da alle Fragen und Anliegen der Gemeinde abgehandelt werden konnten. Abschließend gab Martin Pribosic der bahninteressierten Gemeinde noch das breitgefächerte Angebot der ABS 38 mit: „Besuchen Sie uns in unserem InfoCenter in Mühldorf, das viele anschauliche Informationen und Exponate zum Anfassen bereithält, abonnieren Sie unseren Projekt-Newsletter, um über den Ausbau auf dem Laufenden zu bleiben oder schreiben Sie uns Ihre Fragen per E-Mail an unser Projektpostfach!“

Die Präsentation gibt es zum Download in der Mediathek: hier.

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