Lebensraum Bahndamm

Zum „Tag der Umwelt“ gewährt das Team der ABS 38 einen ersten Einblick in die Tierwelt an der Bahnstrecke zwischen Tüßling und Freilassing. Denn dem Projektteam liegt es besonders am Herzen, die Tier- und Pflanzenwelt während des Ausbaus mit gezielten Maßnahmen zu schützen.

Unter dem Motto „Reimagine. Recreate. Restore.“ (deutsch: Wiederherstellen) steht am diesjährigen „Tag der Umwelt“ am 5. Juni das Bewusstsein für die Umwelt und das Engagement zu deren Schutz im Fokus. „Auch wir bei der ABS 38 engagieren uns schon während der Planung des Streckenausbaus dafür, im Gebiet lebende Tiere und Pflanzen zu schützen. Falls deren Lebensräume durch den zukünftigen Ausbau tangiert werden, definieren wir zusammen mit externen Umweltexperten geeignete Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen“, erklärt Robert Berger, Projektingenieur für Umweltschutz bei der Ausbaustrecke München–Mühldorf–Freilassing (ABS 38).

In Südostbayern dahoam

Um die Tiere während des Ausbaus bestmöglich zu schützen, beobachten die externen Umweltgutachter im Auftrag des Projektteams derzeit, welche Arten nahe dem Bahndamm leben. Beim Auslegen von Verstecken in einem 200 Meter breiten Korridor rechts und links der Gleise haben sie bereits einige Tierarten zwischen Tüßling und Freilassing entdeckt:

Meist mit ausgestreckten Hinterbeinen lässig über dem Wasser hängend, beobachtet die Gelbbauchunke mit ihren herzförmigen Pupillen die Umgebung. Bis zu 40 Mal pro Minute lässt sie dabei ihren etwas unheimlich klingenden Unkenruf verlauten. Dreht sie sich gelegentlich auf den Rücken, offenbart sie den Ursprung ihres Namens: ihren gelb-schwarzen Bauch.

In seinem zitronengelben Prachtkleid ist der männliche Goldammer in der Balzzeit ein echter Hingucker. In den Gebüschen an der Bahnlinie wirbt er damit um ein Weibchen, das mit seinem eher grünbraunen Gefieder weniger auffällt. Ist das Weibchen überzeugt, erhält es Grashalme als Geschenk. Auf Nahrungssuche geht diese Vogelart vorzugsweise in größeren Gruppen.

Mit ihrem körperlangen Schwanz als Balancierhilfe entpuppt sich die Haselmaus als ein kleiner Kletterkünstler. Auch dank ihrer vielfältig beweglichen Pfoten hangelt sich der fünf Zentimeter große Nager selbst ohne Daumen von Ast zu Ast und baut das Nest für seine Junge inmitten von Sträuchern. Nicht nur in dieser Zeit ist die namensgebende Nuss dank ihres fetthaltigen Kerns eine wichtige Nahrungsquelle.

Trotz seiner tollkühnen Sturzflüge, mit denen er um ein Weibchen wirbt oder sein Revier verteidigt, wird der taubengroße Kiebitz bis zu 25 Jahre alt. Mit seinem aufragenden Federschopf auf dem Kopf fällt er auf Wiesen, wo er seine Brut platziert, in den Blick. Kommt ein Tier dieser zu nahe, lenkt er die Aufmerksamkeit mit einem Ablenkungsmanöver auf sich, indem er sich als hilflose Beute gibt.

Droht Gefahr, wächst auch der vier bis sieben Zentimeter große Springfrosch über sich hinaus: Seinen langen Hinterbeinen verdankt er nicht nur seinen Namen, sondern auch die Fähigkeit, bis zu zwei Meter weit zu springen. Seine Laichballen, die das Weibchen üblicherweise in Weihern, Tümpeln oder Wassergräben ablegt, können bis zu 1.500 Eier umfassen.

Mit ihrem bekannten Namensvetter hat die Wasseramsel lediglich den Namen gemeinsam, denn im Gegensatz zur schwarzen Amsel kann dieser Vogel fliegen, schwimmen und tauchen. So stürzt er sich nicht selten auf der Suche nach Nahrung in die Strömung. Seine kräftige Augenmuskulatur erlaubt es ihm dabei, unter Wasser klar zu sehen und Larven von Wasserinsekten im Flussbett zu erspähen.

Weitere Informationen zum Umwelt- und Naturschutz bei der ABS 38 sind hier zu finden.

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