Abschnitt 3.2 – Alles zur Planung

Hier können Sie die Ergebnisse der Entwurfsplanung für den Abschnitt Feichten–Kirchweidach–Tyrlaching mithilfe einer interaktiven Karte, eines 3D-Videos und den Bauplänen einsehen.

Interaktive Karte der Baumaßnahmen

Welche Baumaßnahmen im Einzelnen für den Ausbau der Bahnstrecke zwischen Feichten an der Alz und Tyrlaching geplant sind, können Sie dieser interaktiven Karte entnehmen.

Beschreibung der geplanten Maßnahmen

Der knapp zehn Kilometer lange Abschnitt zwischen Feichten an der Alz und Tyrlaching in der Verwaltungsgemeinschaft Kirchweidach wird zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert. Im Zuge des zweigleisigen Ausbaus wird das bestehende Gleis erneuert und ein zweites Gleis daneben gebaut. Dieses verläuft ab Kilometer 21,8 südlich des bestehenden Gleises. Lediglich in Feichten an der Alz wird ab Kilometer 19,5 eine rund zwei Kilometer lange Kurve abgeschwächt, um Zügen eine Geschwindigkeit von bis zu 160 Kilometer pro Stunde zu ermöglichen. Zur Elektrifizierung sind 22 Kilometer Oberleitung geplant und alle 50 bis 75 Meter wird jeweils ein Oberleitungsmast zu beiden Seiten der Gleise errichtet.

Der Haltepunkt Kirchweidach wird circa 400 Meter weiter in Richtung Freilassing neu gebaut und mit Treppen an die Eisenbahnüberführung bei Kilometer 24,575 angebunden. Zusätzliche Rampen ermöglichen einen barrierefreien Zugang zu den Gleisen und eine erweiterbare „Park & Ride“-Anlage mit 20 Parkplätzen das Abstellen von Straßenfahrzeugen. Damit Züge künftig mit 80 Kilometer pro Stunde überholen können, ist ab Kilometer 28 in Tyrlaching ein dreigleisiger Überholbahnhof geplant. Die beiden neuen Gleise werden südlich des bestehenden Gleises gebaut. Für einen weiteren Gleiswechsel ist in Kirchweidach bei Kilometer 22,6 eine sogenannte Überleitstelle mit vier Weichen geplant.

Die jeweils acht Eisenbahn- und Straßenüberführungen sowie ein Durchlass werden für das zweite Gleis und die Oberleitung angepasst oder neu gebaut. Einige der Brücken werden in Abstimmung mit den Kommunen und Anwohnenden zurückgebaut und zum Teil an anderer Stelle neu gebaut. Um möglichst wenig zusätzliche Flächen, die nicht der DB gehören, in Anspruch nehmen zu müssen, wird bei Kilometer 19,443, 23,456 und 23,535 jeweils eine Stützwand gebaut.

Als Schallschutz für die Anwohnenden ist ab Kilometer 22,81 für rund zwei Kilometer ein besonders überwachtes Gleis geplant. Zudem erhalten einige Anwohnende passive Schutzmaßnahmen.

3D-Visualisierung der geplanten Baumaßnahmen

In diesem Video führen wir Sie durch ein anschauliches 3D-Modell der Entwurfsplanung für den Bahnausbau von Feichten an der Alz bis Tyrlaching.

Technische Hinweise: Um das Video in der bestmöglichen Qualität anzuschauen, empfehlen wir, die Wiedergabequalität rechts unten über das Zahnradsymbol auf die höchstmögliche Auflösung, bspw. 1080p, einzustellen. Aufgrund der großen Datenmenge handelt es sich um eine vereinfachte Darstellung der Umwelt und vieler Objekte. Auch der Bewuchs ist beispielhaft dargestellt. Im Gegensatz zu den unten einzusehenden Plänen handelt es sich bei der Visualisierung um einen Planungsstand und nicht um eine rechtsverbindliche Darstellung oder eine Planrechtsunterlage.

Baupläne

Hier können Sie die Übersichts- und Detailpläne für die Stationen, Brücken und Stützwände in den Gemeindegebieten Feichten an der Alz, Kirchweidach und Tyrlaching einsehen und herunterladen.

Folgende Informationen können Sie den Plänen entnehmen:

• Der Übersichtslageplan beinhaltet die geplanten Baumaßnahmen und Straßen, um in der Bauphase zur Bahnstrecke zu gelangen.
• Die Lagepläne zeigen die Baumaßnahmen im Detail und zum Teil die geplanten Flächen, um in der Bauphase die Baustellen einzurichten.
• Die Bauwerkspläne geben die künftigen Maße der Brücken und der Stützwände wieder.
• In den Bauwerkslageplänen sehen Sie die künftige Lage der Brücken und der Stützwände.

  • Übersichtslageplan

  • Lagepläne

  • Bauwerkspläne

Übersichtslageplan inklusive Baustraßenkonzept16,6 MiB Herunterladen

Alle Themengebiete:

Alles zur Planung

Umwelt- und Naturschutz

Geologie und Hydrologie

Elektrifizierung

Schall- und Erschütterungsschutz

Weiterer Projektablauf

Fragen & Antworten

Hier finden Sie Antworten auf Fragen zur Entwurfsplanung für den Bahnausbau von Tüßling bis Freilassing, die wir in den kommenden Monaten weiter ergänzen. Weitere Fragen beantworten wir Ihnen gerne per E-Mail.

Am 23. Oktober 2023 haben Sie auf einem Informationsmarkt in Tyrlaching zudem die Möglichkeit, mit unserem Projektteam persönlich in Kontakt zu treten. Genaue Informationen erhalten Sie per Post sowie hier auf unserer Website.

Wie sieht der künftige Zugverkehr aus?

Welche Züge nach dem Ausbau wann und wie häufig auf der Strecke verkehren, liegt in den Händen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft und der freien Wirtschaft. Eine Prognose dazu enthält der Bundesverkehrswegeplan (BVWP). Nach der Prognose richten sich die Planungen für das Ausbauvorhaben und das Ausmaß an Schallschutz. Diesen berechnen unabhängige Gutachter:innen anhand von gesetzlichen Vorgaben. Die Prognose prüft der Bund in regelmäßigen Abständen, so auch zurzeit für den BVWP 2040. Bis dies abgeschlossen ist und der neue BVWP veröffentlicht ist, haben sich unsere Planungen nach dem Deutschlandtakt zu richten. Die Netzgrafiken des Abschlussberichts zum Zielfahrplan Deutschlandtakt des Bundes sind hier online einzusehen.

Warum sind in dem Abschnitt keine Schallschutzwände geplant?

Welche Maßnahmen zum Schutz von Anwohnenden notwendig sind, um die gesetzlichen Grenzwerte einzuhalten, ermitteln unabhängige Gutachten in einer schalltechnischen Untersuchung. Dabei berechnen sie, wie viel Schall nach dem Ausbau bei angrenzenden Gebäuden ankommt und berücksichtigen die aktuellen Verkehrsprognosen des Bundes.

Vorherige Untersuchungen und Planungsstände, wie die Vorplanung von 2020, stellten eine erste Einschätzung dar und hatten sich nach dem Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 zu richten. Die darin enthaltene Prognosen prüft der Bund in regelmäßigen Abständen, so auch zurzeit für voraussichtlich 2040. Bis dies abgeschlossen ist, haben sich unsere Planungen an dem Deutschlandtakt zu orientieren. Dieser ist eine Fortschreibung des BVWP 2030 und zielt tagsüber auf mehr Nahverkehr zum Knotenpunkt München und in der Region ab.

Zudem enthält der Deutschlandtakt weniger Verkehr in der Nacht. Dadurch sind nachts weniger Maßnahmen zum Schutz vor Schall notwendig. Diese machen aufgrund der geringeren Grenzwerte für die Nachtruhe den Großteil solcher Schutzmaßnahmen für Anwohnende aus.

Können sich die Zugverkehrsprognosen und die Schallschutzmaßnahmen erneut ändern?

Ändert sich die Prognose für die ABS 38 bis zur Genehmigung und wird in dem Zuge ein angepasster Schallschutz notwendig, müssen unabhängige Gutachter:innen das Ausmaß erneut berechnen. Dabei sind sie stets an die gesetzlichen Vorgaben gebunden, um die in der 16. Bundes-Immissionsschutzverordnung festgelegten Grenzwerte einzuhalten.

Ist eine Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h zu befürchten?

Von Markt Schwaben bis Mühldorf werden wir die ABS 38 gemäß unserem Projektauftrag des Bundes für eine Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h ausbauen. Von Tüßling bis Freilassing ist dies nicht wirtschaftlich, daher beträgt sie in dem Abschnitt 160 km/h.

Da die Art und das Ausmaß der Baumaßnahmen, wie der Streckenverlauf und Bahnübergänge, von dieser Geschwindigkeit abhängen, sind die Planungen auf 160 km/h ausgerichtet. So wird es Zügen nicht möglich sein, in dem Abschnitt mit einer höheren Geschwindigkeit zu fahren.

Würde der Bund eine höhere Maximalgeschwindigkeit nachträglich erwägen, wäre ein erneuter Ausbau nötig. Solche Infrastrukturmaßnahmen erfordern angesichts der dafür notwendigen Investitionen eine langfristige Planung. Dazu wird der Bundesverkehrswegeplan regelmäßig überprüft. Er schätzt realistisch ein, wie sich der Schienenverkehr in Deutschland künftig entwickeln wird.

Wie geht es für den Abschnitt 3.2 weiter?

Nach der nun abgeschlossenen Entwurfsplanung bereitet unser Projektteam die Unterlagen für das Genehmigungsverfahren vor. Sind diese fertig, reichen wir den Abschnitt Feichten–Kirchweidach–Tyrlaching beim Eisenbahn-Bundesamt ein, um eine Baugenehmigung für den Ausbau zu erwirken.